Aus einer Diskussion an Silvester über Umweltverschmutzung entstand 2019/2020 die Idee eines Unverpacktladens in Schwalmstadt.
Kein Jahr später eröffnet GrieWerk dann als Mitgliederladen – fair zur Umwelt, fair zu Verbraucher:innen & fair zu Produzent:innen. Seitdem hat sich viel getan: das Sortiment umfasst inzwischen mehrere hundert Produkte, ein modernes Kassensystem erleichtert den Einkauf und der Unverpacktladen ist sogar mit einem Klimaschutzpreis ausgezeichnet worden – total verdient wie wir finden. Stefanie Berger als eine der Vorstandsvorsitzenden des GrieWerk e.V. wird damit zu einer wahren Unverpackt-Heldin.
Liebe Stefanie, vervollständige doch bitte folgende 3 Sätze für uns:
Einen Mitgliederladen besonders, macht vor allem…
das gemeinsame Gestalten. Bei uns kann man das kaufen, was die Mitglieder wollen, solange es unseren Grundsätzen entspricht. Außerdem werden bei uns die laufenden Kosten durch die Mitgliederbeiträge gedeckt, sodass man bei uns weder Personal noch Gewinn bezahlt. Wir erheben nur einen geringen Aufschlag, um Verluste durch Verschütten und Verderb zu decken. Alle Arbeiten werden ehrenamtlich durch die Mitglieder erledigt; jeder trägt bei, was er kann und will. Ohne die Arbeit der anderen Vorstandsmitglieder wäre das aber auch nicht zu bewältigen, wir sind ein tolles Team und haben ein großartiges Projekt in einer immer leerer werdenden Altstadt umgesetzt.
Wir achten bei unser Produktauswahl darauf, dass…
die Produkte nicht weit reisen müssen, um bei uns verkauft zu werden. Mit der Zeit haben wir viele zuverlässige regionale Partner gefunden, die uns z.B. mit „Vogelsberger Reis“, hausgemachtem Eis, Linsen, Nudeln und vielem mehr versorgen. Wir wollen regionale Landwirte und Erzeuger unterstützen, auch wenn diese nicht Bio-zertifiziert sind. Wenn ein tierisches Produkt aus der Region kommt, reicht es, wenn wir uns vor Ort anschauen, wie es den Tieren geht und entscheiden uns dann für oder gegen den Landwirt. Eine Zertifizierung hilft uns lediglich bei den Großhändlern, damit gewisse Standards gewährleistet sind.
Mit diesem „Vorurteil“ über Unverpackt-Läden muss endlich mal Schluss sein:
Man muss mit Gläsern in den Laden kommen, um einzukaufen. Unsere Mitglieder haben eine Vielzahl an Methoden und Behältern, um den Einkauf so gut wie möglich zu bewältigen, Kunststoffdosen sind da ganz vorne mit dabei.
Außerdem kann man von Lebensmitteln, die man nicht so oft benötigt, einfach nur so viel kaufen, wie man gerade braucht. Mancher benötigt nur 1x im Jahr 50 g Rosinen oder einmalig 100 g Roggenschrot, um ein Rezept umsetzen zu können. Genau dafür sind Unverpackt-Läden unschlagbar. Oder allein lebende Menschen, die einfach keine 2 kg Kartoffeln auf einmal brauchen, sondern nur 200 g fürs nächste Kochen. Das hilft, Lebensmittelverschwendung zu verringern.
Vielen Dank für Deine Zeit, die Einblicke und weiterhin viel Erfolg!
Hier geht’s zu allen Unverpacktläden mit all in. WASH. Sortiment.
Noch mehr Held:innen (nämlich über 500 Unverpacktläden in Deutschland) findest Du in unserer Unverpacktkarte App!