Unverpackt einkaufen ist nicht schwer. Entdecke im ersten Teil unserer zweiteiligen Serie, wie der unverpackte Einkauf gelingt und welche Behältnisse am besten geeignet sind.
Unverpackt einkaufen leichtgemacht
Trau‘ Dich
Du warst noch nie in einem Unverpacktladen? Dann ist jetzt die beste Gelegenheit! Gerade, wenn es Dein erster Einkauf ist, bist Du in den Läden herzlich willkommen. Schau Dich erst nur einmal um, um Dir einen Eindruck zu verschaffen. Und vielleicht entdeckst Du dabei bereits Dein erstes Unverpackt-Produkt.
Fragen? Fragen!
Das Team im Unverpacktladen ist jederzeit gerne für Dich da. Du brauchst Hilfe beim Abfüllen, benötigst größere Mengen, bist unsicher, ob das Produkt das richtige ist oder hast nicht genügend Gefäße dabei? Kein Problem: bitte einfach einen Mitarbeitenden um Hilfe.
Schau nach
Wenn Du für Deine Planungen wissen möchtest, welche Produkte der Unverpacktladen führt, schaue auf die Webseite des Ladens. Viele Läden pflegen ausführliche Sortimentslisten – teilweise sogar mit Preisangaben.
Shoppen in 3, 2, 1
Der Ablauf in einem Unverpacktladen ist kompliziert? Nein, gar nicht. Denn unverpackt einkaufen gelingt in drei simplen Schritten.
Als erstes wiegst Du Deine mitgebrachten, leeren Behälter (das ergibt das Tara-Gewicht, das Eigengewicht der Verpackung).
Dann befüllst Du jedes Behältnis mit der gewünschten Ware.
Und zum Abschluss geht es an die Kasse. Nachdem dort jedes Behältnis erneut gewogen (und die Differenz aus befülltem & leerem Behältnis ermittelt) wurde, bezahlst Du Deinen Einkauf und das war’s.
Nicht zu schmal
Du kannst fast jedes Gefäß für Deinen Einkauf im Unverpacktladen verwenden. Nur vermeide, wenn möglich, Behälter mit schmalen oder speziellen Öffnungen – das erleichtert Dir das Befüllen erheblich.
Sei‘ spontan
Unverpackt einkaufen und Spontaneinkauf vertragen sich nicht? Oh, doch! In immer mehr Unverpacktläden bekommst Du nicht nur alle möglichen Behältnisse, sondern auch gratis Spendengläser. Das sind meist Schraubgläser (die eigentlich im Glascontainer gelandet wären), welche andere Kund:innen im Laden abgegeben haben. Dort werden sie dann nochmals gereinigt und stehen dann für Deinen Spontaneinkauf zur Verfügung.
Und jetzt wiegen
Vor allem am Anfang hat man noch nicht so richtig das Gefühl, wie viel man bereits in sein Gefäß abgefüllt hat. Der einfache Trick: zwischenwiegen! So kann es Dir nicht passieren, dass Du Dich bei der Menge verschätzt und kaufst nur so viel, wie Du brauchst.
Mach’s Dir einfach
Wusstest Du, dass immer mehr Läden Services wie einen Lieferservice oder einen Abholservice anbieten? So kannst Du z.B. Deine leeren Behältnisse vorbeibringen, andere Dinge erledigen und sie später befüllt wieder abholen.
Für immer
Dein Einkauf gestaltet sich besonders leicht, wenn Du Deine Behälter dauerhaft mit ihrem Eigengewicht beschriftest. Das erspart Dir das erneute Abwiegen im Laden – und damit wertvolle Zeit, welche Du für Deinen Einkauf nutzen kannst.
Doch Achtung: auch identische/ identisch aussehende Gefäße solltest Du zur Sicherheit wiegen, da sie manchmal doch unterschiedlich viel wiegen.
Bonus: beschrifte Deine Behälter zusätzlich auch mit dem Produkt bzw. der Lebensmittelart, dann weißt Du gleich, welcher Behälter wofür gedacht ist.
Passt rein
Gerade am Anfang fällt es Dir vielleicht nicht leicht, die noch ungewohnte Art des unverpackten Einkaufs in Deinen Alltag zu integrieren. Einige Überlegungen können Dir allerdings hierbei helfen:
Wo liegt der Unverpacktladen?
Kann ich den Einkauf dort mit etwas anderem verbinden?
Macht ein monatlicher Großeinkauf mehr Sinn für mich als ein kleiner Wocheneinkauf?
Für jeden Menschen sieht die Einkaufsplanung und -frequenz ganz individuell aus.
Kein Laden in der Nähe? Kein Problem!
Auch ohne einen Unverpacktladen in Deiner Nähe kannst Du in Deinem Supermarkt häufig auch unverpackt einkaufen – oder den Einkauf zumindest verpackungsfreier gestalten. Nutze zum Beispiel Gemüsebeutel und -netze, um Obst & Gemüse einzukaufen. Und für die Fleisch- oder Käsetheke bringst Du eine Mehrwegbox mit und lässt Dir Deinen Einkauf direkt darin mitgeben. Sollte Dir Käsepapier für daheim angeboten werden, lehne dankend ab und bewahre Deinen Käse einfach in der Box oder alternativ in ein Bienenwachstuch eingeschlagen auf.
1001 Gefäße
Für Einkauf und Aufbewahrung
Sofern möglich fülle Deinen Einkauf direkt in die Behälter ab, in welchen Du die Produkte zuhause lagern wirst. So kannst Du Deinen Einkauf daheim einfach & schnell direkt einsortieren.
Mehrwegdose
Egal ob für Aufschnitt, Käse oder Kekse – mit der Mehrwegdose liegst Du immer richtig. Sie ist besser als beschichtetes Papier (oder Käsepapier) und Du sparst Dir ein Umfüllen zuhause.
Bienenwachstücher
Perfekt für Alles, für das Du sonst Frischhaltefolie verwenden würdest – also einfach genial und universell. Mittlerweile gibt es auch vegane Alternativen aus Baumwolle und Pflanzenwachs.
Gemüsebeutel
Sämtliche Stoffbeutel und -netze eignen sich hervorragend für trockene, grobe und lose Waren. Doch beachte: für etwas staubige Produkte wie z.B. Kartoffeln solltest Du lieber auf Beutel zurückgreifen und fein gemahlene Artikel wie Kaffeepulver oder Mehl füllst Du besser in geschlossene Gefäße ab.
Bonus: hab immer ein paar Stoffbeutel dabei – sie sind platzsparend und so bist Du super für spontane Einkäufe gerüstet.
Schraubgläser
Viele lose und insbesondere pulvrige/staubige Produkte, wie Backpulver oder Mehl, aber auch Haferflocken, Reis, Süßigkeiten und Knabberkram lassen sich hervorragend in Gläser abfüllen. Nutze hierfür am besten alte Gläser von Marmeladen, Aufstrichen oder Eingelegtem. So musst Du Dir für Deinen Unverpackteinkauf keine neuen Gefäße zulegen und schenkst gleichzeitig Einweggläsern ein zweites Leben.
Flaschen
Alles Flüssige findet in ausgedienten Getränkeflaschen bestens ein neues Zuhause. Je nach Produkt solltest Du allerdings Flaschen mit zu schmalem Flaschenhals vermeiden. Und wenn Du mal nicht genügend Schraubgläser dabeihast, lassen sich Weithalsflaschen auch gut für feine, rieselfähige Lebensmittel verwenden.
Achtung bei Non-Food
Um eine Verwechslung zu vermeiden, dürfen Non-Food-Artikel wie zum Beispiel Waschmittel oder Kosmetika unter keinen Umständen in Lebensmittelverpackungen abgefüllt werden. Am besten verwendest Du für diese Produkte also jeweils das Originalgebinde und füllst dieses immer wieder nach. Achte zudem darauf, das Behältnis gut zu verschließen und vermeide Gefäße, aus welchen das Produkt z.B. herausrieseln könnte.
Grenzenlos
Prinzipiell kannst Du jedes Gefäß für Deinen unverpackten Einkauf verwenden, solange Du darauf achtest, dass Du Verwechselungen vermeidest und für Lebensmittel keine Behältnisse verwendest, welche ursprünglich nicht für Lebensmittel vorgesehen waren.
Noch mehr Unverpackt
Dein all in. WASH. spart zwar bereits Einiges an Verpackung – doch ganz ohne Verpackung geht es leider nicht. Schließlich können wir Dein Pulver nicht lose und unverpackt der Post übergeben.
Doch es gibt gute Nachrichten: in diesen Unverpackt Läden kannst Du Dein all in. WASH. bereits lokal & lose einkaufen!
Und die über 500 Unverpacktläden und Unverpackt-Mobile in Deutschland kannst Du in der Unverpacktkarte App entdecken.
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Titelbild: Foto von No Revisions auf Unsplash