Sulfate sind Salze von Schwefel. In der Natur kommen sie häufig vor und sind bis auf wenige Ausnahmen wasserlöslich. Auch in unserem täglichen Lebensbereich kommen wir häufig in Kontakt mit Sulfaten, meist sogar täglich. Dies geschieht im Haushalt durch Putzmittel, durch Kosmetikprodukte, Shampoos und Seifen, in der Medizin sowie in der Landwirtschaft, und sogar durch unser Trinkwasser.
In Shampoos und Kosmetik stecken sehr häufig Sulfate. Vor allem Sodium-Lauryl-Sulfat, kurz SLS, wird oft in Shampoos verwendet denn dies sorgt für ein gutes Schäumen.
Welche Sulfate gibt es und sind diese bedenklich?
Folgende Substanzen zählen u.A. zu den Sulfaten:
- SLS (Sodium Lauryl Sulfate)
- SLES (Sodium Laureth Sulfate)
- ALS (Ammonium Lauryl Sulfat)
- ALES (Ammonium Laureth Sulfate)
Die bekannteste Substanz ist sicherlich SLS und dahinter versteckt sich ein besonders aggressives Tensid. Alle Sulfate können jedoch folgende Auswirkungen auf Deinen Körper haben:
- Austrocknen der Kopfhaut
- Hautirritationen
- Schuppige Haut
- Allergien und Hautprobleme
- Magen-Darmstörungen
- SLS wird sogar über die Haut aufgenommen und bleibt dann im Körper, daher kann sogar die Lunge gereizt werden
- Reizungen der Augen und Schleimhäute, dadurch verursachte Rötungen und Augenschmerzen
Darüber hinaus können diese Substanzen auch in Herz und Leber absorbiert werden und Langzeitschäden bis hin zu Krebs verursachen.
Sulfate schaden auch unserer Umwelt. Werden Putzmittel, Shampoos sowie Kosmetikprodukte abgespült, gelangen die aggressiven Waschsubstanzen in das Abwasser und letztendlich in unsere Natur.
In folgenden Produkten kommen Sulfate am häufigsten vor:
- Shampoo
- Duschgel
- Flüssigseife
- Putzmittel
- Rasierschaum
- Zahnpasta
- Creme
Auf Verpackungen ist Sodium Lauryl Sulfate in der Regel leicht zu erkennen, denn laut Kosmetikrichtlinie müssen alle Inhaltsstoffe ausgewiesen werden. Auch hinter folgenden Kennzeichnungen verbergen sich Sulfate:
- Natrium Alkyloxysulfuricum
- Ammonium Lauryl Sulfat
- Ethersulfat
- Natriumdodecylpoly-Oxyethylen
- Natriumlaurylethersulfat
- MIPA-Laureth Sulfate (Monoethanolamine)
- Sodium Myreth Sulfate
Alternativen zu Sulfaten
Mittlerweile gibt es viele alternative Produkte ohne Sulfate. Zuckertenside, waschaktive Aminosäuren und Kokostenside werden meist als Alternative zu Sulfaten wie SLS verwendet.
Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn oftmals verstecken sich in vermeintlichen Naturkosmetik-Produkten trotzdem noch schädliche Stoffe.
So wird beispielsweise der Inhaltsstoff Sodium Coco Sulfat als Naturkosmetikprodukt und „Bio“ beworben, da dieser aus den Fettsäuren der Kokosnuss gewonnen wird. Hier ist zwar der Ansatz super, dass ein reines Naturprodukt wie die Kokosnuss verwendet wird, jedoch besteht dieser Inhaltsstoff trotzdem bis zu 50% aus dem Sulfat SLS. Damit ist auch Sodium Coco Sulfat keine wirklich milde Alternative.
Wie findest Du sulfatfreie und unbedenkliche Produkte?
Da das Sulfat dafür sorgt, dass Produkte wie Shampoos stark schäumen bedeutet sulfatfrei keine gewohnten Schaumberge in der Badewanne und beim Duschen. Es bedeutet allerdings auch: nie wieder durch Sulfate ausgelöste juckende und irritierte Kopfhaut oder allergischen Reaktionen, keine Krebsgefahr, keine Abwasserbelastung.
Da macht doch das geringere Schäumen in der Badewanne erträglich, oder?
Daher empfehlen wir, beim Kauf der Produkte darauf zu achten, dass die oben genanten Sulfate nicht enthalten sind. Um den Einkauf zu erleichtern gibt es auch Apps für das Smartphone um schädliche Inhaltsstoffe mit einem Barcode Scan zu identifizieren, ToxFox beispielsweise. Mehr hierzu in unserem Artikel zum Thema Naturkosmetik.
Produkte basierend auf Zuckertensiden wie Glucoside sind unbedenklich. Als Sulfatersatz kannst Du auch auf milde Tenside wie Sodium Cocoyl Isethionate (kurz SCI) achten.
Unser 4-in-1 Produkt basiert auf dem milden Tensid SCI, ist also sultatfrei. Du kannst es als Shampoo, Duschgel, Seife, sowie Gesichtsreinigung nutzen. Wir verzichten auch auf andere schädliche Inhaltsstoffe wie Paraffine, Formaldehyd und Aluminium. Gerne bestellen und selbst testen. Weitere Infos findest Du hier.
Auch in unserem Trinkwasser befindet sich Sulfat. Vor allem in Berlin wird die bedenkliche Grenze von 250 Milligramm überschritten. Werte von über 300 Milligramm wurden gemessen – Tendenz steigend. Das sind erschreckende Zahlen, vor allem da wir das Wasser bedenkenlos trinken und die Wasserversorgen zu einem großen Teil aus der Berliner Spree kommt.
Hier können Wasserfilter und Osmoseanlagen für den Haushalt helfen. Diese filtern schädliche Inhaltsstoffe wie Sulfate heraus. Weitere Informationen hierzu sowie zu geeigneten Produkten findest Du hier.
Fazit
Sulfate sind bedenkliche Inhaltsstoffe und gehören nicht auf oder in unseren Körper.
Wer aggressiven und schädlichen Inhaltsstoffen den Rücken kehren möchte, sollte beim Kauf unter anderem darauf achten, dass keinerlei gesundheitsgefährdende Substanzen wie Sulfate in den Produkten stecken. Je natürlicher desto besser.
Wir haben es in der Hand: je mehr wir auf toxische Produkte verzichten, desto weniger werden auch davon produziert. Die Hersteller bringen nur Produkte auf den Markt welche auch gekauft werden und Profit mit sich bringen.
Je mehr Menschen sich also bewusst dafür entscheiden schadstofffreie Produkte zu kaufen, desto größer das Wachstum für reine Naturkosmetikprodukte. Unser Körper und unsere Umwelt werden es uns danken.
Quellen
https://verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de/hygiene/trinkwasserqualitaet/untersuchungsergebnisse/sulfat/
https://www.filterzentrale.com/wasserwelten/gesundheit/sulfat-im-trinkwasser
https://utopia.de/ratgeber/sulfate-im-shampoo-weshalb-sie-so-bedenklich-sind/
https://www.chemie.de/lexikon/Sulfate.html
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/wohlbefinden/koerperpflege/shampoo-giftig-ia
https://www.hautschutzengel.de/sodium-coco-sulfate/inci/9369.html
https://silikonfreieshampoos.de/blog/sodium-lauryl-sulfate-vs-sodium-coco-sulfate.php
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