Was ist vegane Kosmetik?
Vegane Kosmetik wird ohne tierische Inhaltsstoffe oder Nebenprodukte hergestellt. Dazu gehören alle Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische. Vegane Kosmetik enthält z.B. auch kein Bienenwachs, Honig, Molke, Karmin, Seidenprotein, Lanolin oder andere tierische Inhaltsstoffe.
Doch zu veganer Kosmetik gehört noch viel mehr. Denn selbst wenn die Inhaltsstoffe vegan sind, bedeutet das leider nicht automatisch, dass die Produkte ohne Tierversuche hergestellt wurden. Weitere Infos zu tierversuchsfreier Körperpflege folgen in einem weiteren Blog-Artikel.
Vegane Kosmetik einfach erkennen.
Am einfachsten kannst Du vegane Kosmetik natürlich an Siegeln wie der Veganblume oder dem V-Label erkennen. Ganz wichtig: diese Siegel werden immer nur für einzelne Produkte vergeben – so können verschiedene Produkte eines Herstellers also sowohl zertifiziert vegan, als auch nicht-vegan sein. Daher solltest Du immer auf die Siegel der jeweiligen Verpackung achten, um sicher vegane Kosmetik zu erkennen.
Auf die Inhaltsstoffe achten.
Doch auch wenn nur vegan auf der Verpackung abgedruckt ist (ohne offizielles Siegel), oder Informationen ganz fehlen, kann es sich dennoch um vegane Kosmetik handeln. Insbesondere kleine Unternehmen entscheiden sich aus Kostengründen gegen eine Zertifizierung, stellen aber trotzdem vegane (und tierversuchsfreie) Kosmetik her. Wenn Du unsicher bist, frage direkt beim Unternehmen nach. Unser all in. WASH. zum Beispiel ist vegan und tierversuchsfrei – für alle Rohstoffe haben wir entsprechende Bescheinigungen der Rohstoffhersteller vorliegen.
Natürlich kannst Du auch selbst einfach einen Blick auf die INCI werfen. Während sich allerdings Inhaltsstoffe wie Honig oder Milchprotein direkt als nicht-vegan erkennen lassen, kommt es bei einigen Inhaltsstoffen auf die Art der Herstellung an, ob diese vegan sind oder nicht bzw. existieren auch vegane Alternativen.
Keratin
Keratin hilft, die Haarstruktur und die Fingernägel zu stärken und kann z.B. aus Soja hergestellt werden. Allerdings wird häufig auf Keratin aus tierischen Quellen wie zermahlenen Hörnern, Hufen oder Federn zurückgegriffen.
Glycogen
Glycogen beeinflusst die Energieversorgung der körpereigenen Zellen, sorgt für ein gesünderes Hautbild – und wird aus den Muskeln toter Tiere gewonnen. Es gibt mittlerweile allerdings auch eine Alternative, die aus Mais synthetisiert wird.
Elastin
Ursprünglich wurde dieses Protein aus der Nackensehne von Rindern hergestellt. Es geht aber auch vegan: auf Basis von Sojaeiweiß.
Gelée Royal
Der glättende Effekt dieses Drüsensekrets von Bienen wird gerne in Cremes und Conditioner angepriesen. Eine gute Alternative wäre zum Beispiel Aloe Vera.
Lecithine
Auch wenn Lecithine heutzutage aus Sonnenblumenkernen oder Soja hergestellt werden kann, tummeln sich leider immer noch Hersteller, welche das Feuchhaltemittel aus Eiern oder tierischem Nervengewebe gewinnen.
Guanin
Guanin wird aus Fischschuppen hergestellt und ist ein Effektpigment, das insbesondere in Lidschatten und Nagellack zum Einsatz kommt. Als vegane Alternative eignet sich zum Beispiel Mica.
Chitin
Chitin stammt von den Schalen von Insekten und Krebstieren und wird als Verdickungsmittel verwendet. Vegan geht das auch: mit Xanthan oder Agar-Agar.
Civet
Civet ist ein Sekret, gewonnen aus den Drüsen der Zibetkatze. Durch seinen moschusartigen Duft kommt es in Parfüm zum Einsatz. Als Alternative eignet sich Labdanumöl.
Vegan ist nicht unbedingt Naturkosmetik - und umgekehrt.
Milchsäure entsteht normalerweise im Muskelgewebe, lässt sich aber eben auch synthetisch herstellen.
Das Beispiel an Milchsäure zeigt sehr gut, dass vegane Kosmetik nicht gleichbedeutend ist mit Naturkosmetik. Während es für einige nicht-vegane Stoffe pflanzliche Alternativen gibt, müssen Alternativen teilweise auch synthetisch hergestellt werden. Damit sind sie nun zwar vegan, aber nicht mehr für zertifizierte Naturkosmetik geeignet.
Naturkosmetik widerum muss nicht vegan sein, da auch Zutaten tierischen Ursprungs wie Wollfett oder Honig zugelassen sind.
Fazit
Bloß nicht täuschen lassen – beim flüchtigen Blick auf die Verpackung nimmt man vielleicht an, dass das V für Vegan steht oder zertifizierte Naturkosmetik automatisch vegan ist. Wer sichergehen möchte, sollte sich allerdings lieber auf das V-Label und die Veganblume verlassen und außerdem die Zutatenliste unter die Lupe nehmen. Vertrauenswürdige Hersteller treffen zudem eindeutige Aussagen, ob ihre Rohstoffe vegan sind, oder eben nicht.
Quellen
https://www.kosmetik-vegan.de/erbse/kosmetische-inhaltsstoffe-fuer-die-hosentasche/#
https://schrotundkorn.de/kosmetik/kosmetik-vegan
https://www.petazwei.de/veganer-lifestyle/tierische-inhaltsstoffe-in-kosmetika/
https://www.elisabethgreen.com/vegane-kosmetik/
https://www.kia-charlotta.com/vegan-beauty-blog/5-nicht-vegane-inhaltsstoffe-in-deiner-kosmetik